Dienstleistung Schweizer Künstlerbörse
Schweizer Künstlerbörse 2024
Die Schweizer Künstlerbörse 2024 fand vom 17. bis 20. April in Thun statt. Gestartet wurde sie mit dem Eröffnungsabend im Schadausaal des KKThun. Aus der Politik hielten Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, Gemeinderätin Katharina Ali-Oesch und Sibylle Birrer, Vorsteherin des Amts für Kultur des Kantons Bern, Ansprachen. Darin betonten sie den hohen Stellenwert der Kultur und die nationale Bedeutung der Schweizer Künstlerbörse.
Im Anschluss folgte ein Galaprogramm, das die Vielfalt der Schweizer Theaterszene aufzeigte. Dominic Deville, bekannt aus der SRF-Late-Night-Show «Deville», präsentierte am Eröffnungsabend einen Auszug aus seinem neuesten Bühnenstück «OFF». Für viele eine Entdeckung war die Westschweizer Schauspielerin und Autorin Rébecca Balestra, die ihr grosses Talent mit Witz und Scharfsinn unter Beweis stellte. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom feministischen Frauenchor Echo vom Eierstock, der traditionelle Jodel- und Volkslieder neu interpretiert. Rund 50 Frauen singen in diesem 2022 in Stans gegründeten Chor, der von Simone Felber geleitet wird. Durch den Abend führten Jane Mumford und Renato Kaiser.
Vom 18. bis 20. April präsentierten rund 60 nationale und internationale Künstler*innen und Formationen Auszüge aus ihren aktuellen Produktionen in 20-minütigen Kurzauftritten sowie im Expressformat «SPOt.». Diese Auftritte deckten eine breite Palette der Darstellenden Künste ab, einschliesslich Theater, Comedy, Spoken Word, Kabarett, Musik, Tanz und zeitgenössischem Zirkus. Als zentraler Treffpunkt diente erneut die Exposition+, der Ausstellungs- und Messebereich der Schweizer Künstlerbörse. Eine neue Attraktion war zudem der «Punto Piazza», wo im Aussenbereich des Gymnasiums ausgewählte Kurzauftritte stattfanden.
Die Auswahlkommissionen sichteten insgesamt 170 Bewerbungen. Sie setzten sich folgendermassen zusammen:
Auswahlkommission Kurzauftritte
deutsch
- Léa Krebs
- Basil Erny
Auswahlkommission Kurzauftritte französisch
- Léa Déchamboux
- Mathieu Bessero-Belti
Auswahlkommission Kurzauftritte italienisch
- Camilla Parini
- Raissa Avilés
Auswahlkommission SPOt.
- Jana Avanzini
- Magdalena Nadolska
- Corinne Jaquiéry
Die Schweizer Künstlerbörse 2024 folgte einer klaren Konsolidierungsstrategie. Basierend auf den Erfahrungen von 2023 wurde festgelegt, was beibehalten und was verbessert werden sollte. Diese Strategie zielte darauf ab, Gelungenes zu wiederholen und weniger Erfolgreiches zu optimieren, damit die Schweizer Künstlerbörse den Bedürfnissen der Theaterschaffenden gerecht wird.
Als wichtiges Instrument hierfür dient ein attraktives, zeitgemässes «Programm+». Ein Highlight des Programm+ war der Social-Media-Workshop, in dem Dos and Don’ts im Umgang mit sozialen Medien diskutiert und praktische Anleitungen gegeben wurden. Ein weiteres Format war «t. Time» von t. Theaterschaffen Schweiz, an der täglich ein unkomplizierter Austausch zu aktuellen Verbandsthemen bei Tee und Gebäck stattfand. Hier hatten Kulturschaffende die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich zu vernetzen. Zwei Podien widmeten sich einerseits dem Thema Generationenwechsel und andererseits der Vereinbarkeit von Familie und Care-Arbeit im Kulturschaffen. Erstmals wurde an allen Festivaltagen eine Kinderbetreuung angeboten. Ein starker Fokus lag zudem auf der Vermittlung an die kommende Generation.
Die Künstlerbörse 2024 war ein grosser Erfolg. Die Stimmung war hervorragend, die Zahl der Teilnehmenden sehr gut und das Feedback von Künstler*innen, Veranstaltenden und Besuchenden fast ausschliesslich positiv. Dies alles betont die Wichtigkeit der Veranstaltung als einzigartige Plattform für den kulturellen Austausch und die Präsentation neuer künstlerischer Projekte. Trotz der Wechsel in der Leitung und im Team konnte die Veranstaltung auf den Erfahrungen und der guten Teamarbeit der letzten Jahre aufbauen. Neuerungen wurden positiv aufgenommen und erwiesen sich als die richtigen Entscheidungen. Den Bereich Vermittlung und die Kinderbetreuungsangebote werden wir in den nächsten Jahren weiter ausbauen.
Die nächste Schweizer Künstlerbörse findet vom 9. bis 12. April 2025 in Thun statt.
Nationale und internationale Partnerschaften
Als Partnerin des BAK fungiert die Schweizer Künstlerbörse seit 2021 als Promotionsplattform für eine*n oder mehrere Preisträger*innen der «Schweizer Preise Darstellende Künste». 2024 waren die Gewinnerinnen Rébecca Balestra und Julia Reichert / Theater Neumarkt an unserem Anlass präsent.
Mit der SSA besteht die Abmachung, die Gewinner*innen der Stipendien im Bereich Kleinkunst im Rahmen der Schweizer Künstlerbörse zu kommunizieren.
International pflegt die Schweizer Künstlerbörse Partnerschaften mit der Internationalen Kulturbörse Freiburg im Breisgau (IKF) und dem Netzwerk AREA, in dem verschiedene Diffusionsplattformen im frankofonen Raum zusammengeschlossen sind (ProPulse Bruxelles, Coup de cœur francophone Montréal/Québec, FrancoFête en Acadie Caraquet, Voix de Fête Genève, Le Chaînon manquant Laval und Rideau Montréal/Québec).
Finanzen
Die Finanzierung der Schweizer Künstlerbörse erfolgt über öffentliche und private Gelder sowie Eigenmittel. Wichtigstes Standbein ist die breite Unterstützung durch die öffentliche Hand.
Die Beiträge sind in mehrjährigen Leistungsvereinbarungen beziehungsweise in der KBK-Empfehlung gesichert und garantieren die Nachhaltigkeit und die Stabilität der Schweizer Künstlerbörse. Gestützt auf die kantonale Kulturförderungsverordnung, gilt die Schweizer Künstlerbörse im Kanton Bern als eine der fünf Kulturinstitutionen von nationaler Bedeutung und wird mit einer namhaften Subvention unterstützt. Auch mit der Standortgemeinde Thun besteht eine wichtige Partnerschaft. Neben einer jährlichen Subvention unterstützt die Stadt die Schweizer Künstlerbörse unter anderem mit der Übernahme von Dienstleistungskosten. Die Schweizer Künstlerbörse amtet für die Jahre 2021–2024 als Promotionsplattform für die Schweizer Preise Darstellende Künste des BAK.
Die Finanzierung durch die öffentliche Hand gliedert sich in folgende Beiträge:
- Stadt Thun CHF 120’000.– (Leistungsvereinbarung 2024–2027)
- Kanton Bern CHF 275’000.– (Leistungsvereinbarung 2024–2027)
- KBK-Beitrag CHF 110’000.– (Empfehlung Nr. 113 2024–2026)
- Bundesamt für Kultur CHF 50’000.– (Leistungsvertrag 2021–2024)
- Pro Helvetia CHF 60’000.– (2024)
Wichtige langjährige Partner sind zudem die Loterie Romande und weitere Stiftungen, welche die Schweizer Künstlerbörse mit substanziellen Beiträgen unterstützen. Die Schweizer Künstlerbörse kann darüber hinaus auf die Unterstützung durch private Spender*innen und regionale Sponsoren sowie den jährlichen Beitrag des Gönnervereins LeClub zählen.
Die Erfolgsrechnung des Fonds Schweizer Künstlerbörse schloss bei einem Aufwand von 1’025’175.33 Franken mit einem Plus von 960.23 Franken ab.
Die Schweizer Künstlerbörse bedankt sich bei allen Geldgebenden und Partnern für die Unterstützung und das Vertrauen.